Motive besser platzieren – der Goldene Schnitt

Bereits seit über 2.400 Jahren gilt der Goldene Schnitt als ein Mittel zur Gestaltung von Motiven. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich unter anderem berühmte Mathematiker wie Pythagoras, Kepler, Euklid und sogar Leonardo da Vinci mit dem Konzept beschäftigt und es in ihre Arbeiten eingebaut. Sogar die fast 5.000 Jahre alten Pyramiden in Ägypten wurde nach diesem Verhältnis erbaut und gelten aus architektonischer Sicht nicht zuletzt deshalb als Vorreiter ihrer Zeit. Doch auch für Amateur-Fotografen kann das Konzept eine Bereicherung sein und dabei helfen die Motive interessanter und für das menschliche Auge ansprechender zu gestalten. Doch was ist der Goldene Schnitt eigentlich genau und wie wird er eingesetzt?

Eine natürliche Konstante

Aus mathematischer Sicht beschreibt der Goldene Schnitt einfach ein Verhältnis von zwei Strecken, wobei die Summe dieser beiden Strecken sich genauso zur längeren Strecke verhält wie die längere Strecke zur kürzeren. Das Verhältnis liegt dabei bei ungefähr 1,618:1 und diese Zahl wird in der Mathematik auch als „Phi“ bezeichnet. Das mag zunächst etwas kompliziert klingen, in der Anwendung ist es allerdings recht einfach und die meisten Profis wie zum Beispiel photoworkers.ch nutzen in ihren Bildern das klassische Stilelement. Amateur-Fotografen beziehungsweise Neueinsteiger sollten sich einfach nur merken, dass das im Fokus liegende Hauptelement nach Möglichkeit nicht direkt in der Mitte liegt, sondern eher etwas am Rand sein sollte – dabei sollte auf das Verhältnis vom Goldenen Schnitt geachtet werden. Im Klartext bedeutet dies eine Aufteilung von ungefähr einem Drittel zu zwei Dritteln.

Der Grund, warum heute wie früher Künstler diese Konstante verwenden, liegt in ihrem natürlichen Vorkommen: In der Natur ist der Goldene Schnitt tatsächlich überall zu finden, wodurch er auch für die Fotografie eine wichtige Rolle spielt. Wird er nämlich auf die Motive angewendet, so wirken diese sehr organisch und natürlich und es entsteht eine unterbewusste Balance, die dem menschlichen Gehirn tagtäglich begegnet. Das klassische Beispiel für den Goldenen Schnitt ist ein gewundenes Schneckenhaus, das genau diese Konstante besitzt, aber auch in Blüten, Blumen und Blättern ist sie zu finden. Darüber hinaus folgt der Körperbau des Menschen ebenfalls diesem Prinzip. Tatsächlich werden viele Anfänger der Fotografie oftmals unbewusst den Goldenen Schnitt anwenden, da er für das menschliche Auge eben „passend“ aussieht. Wer jedoch ganz bewusst darauf achtet, der kann seine Bilder ganz bewusst ansprechender aussehen lassen und sogar eine künstlerische Komponente verwenden, ohne dass viel Aufwand erforderlich ist.

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